Hellenbach-Renaturierung zum Großteil vollendet
Ziel der aufwändigen Eingriffe ist es, das relativ kleine Gewässer zu entlasten. Die zeitweise Einleitung von stark verdünntem Abwasser stellte für den Bach eine stoßartige Belastung dar, bei der binnen Sekunden mehrere Tonnen Wasser Kleinlebewesen und Pflanzen fortrissen. Außerdem wurden im Abwasser enthaltene Hygieneartikel und andere Grobstoffe mit ausgetragen und fanden sich am Bewuchs entlang des Baches wieder.
Der Auslauf aus dem Regenüberlaufbecken und der Bach sind jetzt voneinander getrennt, beide vereinen sich erst vor dem Hebewerk an der Geleitstraße wieder. Durch die Trennung werden die hydraulischen Stöße gedämpft und ein neues Sieb sorgt im Regenüberlaufbecken dafür, dass weniger Abfallstoffe in den Bach gelangen.
Rund eine Million Euro gibt HIS für diese beiden Schritte zur Schonung des Gewässers aus, finanziert aus dem städtischen Abwasser-Gebührenhaushalt. Weitere rund 150.000 Euro kosten kleinere, nunmehr auch abgeschlossene Schritte zur naturnahen Umgestaltung am Oberlauf des Hellenbachs. Im Unterschied zum umgebauten Unterlauf erhielt die Stadt Hanau in diesem Bereich Zuschüsse vom Land Hessen; zudem brachte die Stadt eigene, nicht zu erwerbende Grundstücke ein.
Noch zu renaturieren ist die bisher verrohrte Bachmündung zwischen Hochwasser-Schutzpumpwerk und Main. Die dafür nötigen Finanzverhandlungen mit dem Bund seien schwierig, sagt Kowol, obschon es bereits Planungen gebe.
Als Herausforderung sieht er die Wasserversorgung des nun im Unterlauf renaturierten Hellenbach-Abschnitts an. Zu erwägen sei den Main für eine stärkere Wasserzufuhr anzuzapfen. Der Naturschutzdezernent führt weiter aus, dass der renaturierte Abschnitt im Unterlauf nach Lichten eines dichten Gehölzbands bewusst nicht wieder bepflanzt werde. Vielmehr werde der Natur über Samenflug überlassen, was sich hier an Pflanzen ansiedelt. In Schach zu halten seien eventuell wuchernde Brombeerhecken, die in einigen Metern Abstand zum Ufer wachsen.
Parallel zur Hellenbach-Renaturierung hat HIS auch den Fuß- und Radweg entlang der B 43a auf Klein-Auheimer Seite wieder nutzbar gemacht. Nicht zuletzt durch die Renaturierungsarbeiten war die Wegedecke arg ramponiert.