Zuversicht in die Zukunft am Standort Hanau
Das Unternehmen ABB in Hanau-Großauheim war jüngst Ziel eines Betriebsbesuchs von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Wirtschaftsförderin Erika Schulte. Das Werk ist zugehörig zum Geschäftsbereich Energietechnik-Produkte des ABB-Konzerns und fertigt Hochspannungs-Produkte. Rund 500 Mitarbeiter sind hier beschäftig. Standortleiter Werner Lanz, der 2008 vom Mutterkonzern aus der Schweiz nach Hanau kam, nahm die Gäste mit auf einen Rundgang über das weitläufige Firmengelände mit seinen großen Werkshallen.
Standortleiter Werner Lanz (rechts) führt OB Claus Kaminsky und Wirtschaftsförderin Erika Schulte durch das ABB-Werk.
„Unser Unternehmen ist historisch tief in Hanau verwurzelt. Wir blicken auf rund 100 Jahre industrielle Produktionsgeschichte hier am Standort zurück“, berichtete Lanz. In Hanau habe man sich vor allem auf die Montage, Produktion und Entwicklung Gasisolierter Schaltanlagen (GIS) und von Leistungsschalterantrieben konzentriert. Auch Service und Schulungen fänden hier statt. „Auf Grund der hohen Anpassungsfähigkeit und einer großen Leistungsbereitschaft ist es uns gelungen auch die Zeiten der Wirtschaftskrise zu meistern“, berichtet Lanz weiter.
ABB habe in den vergangenen Jahren weiter in den Standort investiert und dabei unter anderem die Medien- und Energiezentrale erneuert, das veraltete zentrale Heizungssystem auf Fernwärme umgestellt, die Gebäudehüllen mit Wärmedämmungen versehen sowie die Entwicklung neuer Produkte, Fertigungsanlagen und Prozesse vorangetrieben. In den nächsten Jahren seien weitere Veränderungen geplant. „Wir werden hier am Standort eine Optimierung der Produktionsabläufe vornehmen und weitere Investitionen an Anlagen vornehmen, was uns wettbewerbsfähiger machen wird“, berichtet Lanz.
„Ihre Pläne für die Gestaltung der Zukunft des Unternehmens am Standort Hanau sind hoch interessant“, bestätigte OB Kaminsky. „Sie haben hier in Hanau historisch eine stabile Grundlage und haben sich zudem auch in der Gegenwart gut positioniert und auf dem Markt behauptet.“ Die Pläne des Unternehmens – das als Global Player für die Stadt sowohl als Arbeitgeber, als Imageträger sowie natürlich auch als Steuerzahler von großer Bedeutung sei – sprächen für die Zuversicht von ABB in die Zukunft des Standorts.
Ebenfalls zur Sprache kam die Zukunft des rund 25.000 Quadratmeter großen Geländes auf dem einst die sogenannten Schwab-Hallen standen. Die denkmalgeschützten Hallen, die sich in einem sehr schlechten baulichen Zustand befunden hatten, wurden inzwischen in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden abgebrochen. Hintergrund ist eine bodenschutzrechtliche Anordnung des Regierungspräsidiums zur Sanierung einer erheblichen Bodenverunreinigung mit leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen unter den Hallen. Diese Sanierung ist nur über den Abbruch der Hallen möglich.
Das nach Abbruch der Hallen verbleibende Grundstück auf dem ABB-Werksgelände ist nach Aussagen von Standortleiter Werner Lanz nicht mehr betriebsnotwendig. Daher sucht das Unternehmen nach Abschluss der Sanierungsarbeiten nach neuen Nutzungsmöglichkeiten. Oberbürgermeister Claus Kaminsky versprach, dass der Fachbereich Stadtentwicklung gemeinsam mit dem Regierungspräsidium in Darmstadt und mit ABB alle Möglichkeiten im Gesamtkontext eingehend fachlich prüfen werde: „Eine zukünftige Nutzung der ehemaligen Industrieflächen als Wohnstandort halte ich jedoch auf Grund meiner Erfahrungswerte für problematisch und baurechtlich schwer machbar.“
ABB ist ein führender Konzern der Energie- und Automatisierungstechnik mit Hauptsitz in Zürich, der 1988 aus der Fusion der schwedischen Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget (ASEA) und der schweizerischen Brown, Boveri & Cie. (BBC) zu Asea Brown Boveri (ABB) entstand. Der Konzern ist weltweit tätig und beschäftigt heute insgesamt rund 150.000 Mitarbeiter in 100 Ländern. ABB in Deutschland erzielte im Jahr 2013 einen Umsatz von 3,37 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 10.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Handel, ihre Leistung zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren.