Kein Grund zur Sorge um dem Parkplatz am Bahnhof Großauheim
Stadt Hanau verhandelt mit Bahn AG
Die Parkplätze am Großauheimer Bahnhof standen im Mittelpunkt eines Treffens von Oberbürgermeister Claus Kaminsky mit Elke Scholz und Joachim Weber vom Gewerbeverein Großauheim Anfang dieser Woche. Der Gewerbeverein hatte in einem Brief an den OB seiner Sorge um den Fortbestand der Parkplätze am Bahnhof Ausdruck gegeben. Die Bahn habe Pläne, das als Parkplatz genutzte Grundstück an der Luisenstraße zu verkaufen, doch diese seien für die Einzelhändler auf der Hauptstraße sehr wichtig, hieß es in dem Schreiben.
Kaminsky konnte die Befürchtungen des Gewerbevereins aus dem Weg räumen: „Ich stimmt mit Ihnen überein, dass der Parkplatz - insbesondere mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit - wichtig für Großauheim ist, deshalb tun wir seitens der Stadt alles im Rahmen unserer Möglichkeiten, um diesen zu sichern." Man habe deshalb sowohl die Bahn AG kontaktiert, als auch die planungsrechtliche Situation genau unter die Lupe genommen.
„Es handelt es sich hier um gewidmetes Bahngelände. Dieses kann nur mit Zustimmung der Stadt eine neue Nutzung erfahren", erläuterte der OB. Sollte die Bahn also ernsthaft verkaufen wollen, habe die Stadt die Möglichkeit von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. „Wir sind diesbezüglich bereits mit der Bahn im Gespräch. Allerdings würden wir das Gelände nur zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen kaufen." In der momentanen Situation sei das nicht nötig, da die Fläche aktuell nur bahnbedingt genutzt werden darf und somit auch weiterhin als Parkplatz zur Verfügung stünde.
„Die rückläufige Entwicklung in der Hauptstraße ist jedoch mit dem Erhalt von Parkplätzen allein nicht in den Griff zu bekommen", so der OB. Leider sei es ein bundeweiter Trend, dass kleine Stadtteilzentren erhebliche Schwierigkeiten haben sich als attraktive Einkaufsstandorte zu behaupten. „Hier gibt es keine leichten Lösungen. Am Ende entscheidet der Kunde, wo er am liebsten einkauft und da spielen viele Faktoren eine Rolle", so Kaminsky weiter. Nichts desto trotz müsse gemeinsam mit Immobilieneigentümern, Händlern und den Mitgliedern des Ortsbeirats nach Lösungen gesucht werden.
„Wie wir Ihnen im Februar beim 1. Treffen der 50-köpfigen Arbeitsgruppe zum Stadtentwicklungsprozess in Großauheim erläutert haben, ist die Stadt Hanau aktuell dabei ungenützte Potenzialflächen im Stadtteil zu ermitteln." Genau wie in der Innenstadt, identifiziere man in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Innenentwicklung (dgi) Baulücken, Ladenleerstände und andere Areale, deren eigentliches Potenzial nicht oder nur ungenügend ausgeschöpft würden, erläuterte der OB. „Diese Bestandaufnahme ist Voraussetzung für eine ganzheitliche Planung hier im Stadtteil."
Kaminsky betonte weiterhin, dass es in Großauheim zumindest keine Nahversorgungprobleme gebe. „Es existierten dort allein drei Lebensmittelmärkte auf der Hauptstraße, sowie ein großes Angebot im Gewerbepark Süd und im Argonnermarkt in Wolfgang." Mit dem Inkrafttreten des neuen Nahverkehrsplans sei der Gewerbepark Süd dann ab Dezember leicht mit dem Bus erreichbar für alle die Großauheimer Bürgerinnen und Bürger, die nicht motorisiert seien.
„Es ist übrigens keinesfalls so, dass der Argonnermarkt oder der Gewerbepark Süd Kundschaft aus dem Stadtteilkern abzieht", so Kaminsky weiter. „Die Menschen, die auf dem Heimweg von der Arbeit dort halten, um ihre Einkäufe zu erledigen, wären alternativ keinesfalls zur Hauptstraße gefahren, um dort einzukaufen, das ist ganz klar." Die beiden modernen Nahversorgungszentren sorgten jetzt lediglich dafür, dass Pendler auf dem Heimweg ihre Einkäufe in Hanau tätigen könnten, anstatt ihr Geld - wie früher –in anderen Nahversorgungszentren außerhalb von Hanau auszugeben.
Kaminsky verwies zum Schluss noch auf das nächste Treffen der Arbeitsgruppe zur Stadtteilentwicklung Großauheim am 19. Juli. „Dort werden wir dann die Ergebnisse der Bestandsaufnahme präsentieren", versprach er.