Kita und Wohnbebauung „In den Argonnerwiesen“ auf den Weg gebracht
Ehemalige New Argonner Kaserne: Magistrat stimmt Vorlagen für Wohngebiet zu
„Der Kommunale Schutzschirm und die damit verbundenen Vorgaben zur Haushaltskonsolidierung ließen ein Festhalten an der Sportstättenplanung nicht zu. Deshalb haben wir uns entschlossen, die durch den Grunderwerb entstandenen Belastungen durch eine Rückabwicklung des Kaufvertrages durch eine anderweitige Verwertung des Areals in den Haushalt zurückzuführen und gleichzeitig dem steigenden Bedarf an Wohnraum in Hanau Rechnung zu tragen“, erklärte der Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Erstattung des Kaufpreises in Höhe von knapp zwei Millionen Euro zurück an die Stadt kämen dem städtischen Haushalt zugute. „Einen kleinen Teil dieses Geldes – nämlich rund 89.000 Euro werden wir jedoch verwenden, um wiederum von der K.W. Projektsteuerung GmbH & Bauträger New Argonner KG ein Grundstück von 5.224 Quadratmetern zu kaufen, um dort zukünftig eine Kindertagesstätte zu errichten“, erläuterte der OB die zweite Vorlage. Der Kaufvertrag stehe unter dem Genehmigungsvorbehalt der städtischen Gremien.
Ebenfalls positiv beschieden die Magistratsmitglieder die Vorlage zum 2. Entwurfs- und Offenlagebeschlusses des Bebauungsplanes Nr. 920 „In den Argonnerwiesen. „Eine eingehende rechtliche Prüfung kam zu dem Ergebnis, dass wir ein beschleunigtes Verfahren anwenden können“, erläuterte Kaminsky. Der Geltungsbereich sei dem Siedlungsbereich zuzurechnen und sei von einem rechtskräftigen Bebauungsplan überplant. Somit handle es sich um eine Maßnahme der Innenentwicklung.
„Ein zweiter Entwurfs- und Offenlagebeschluss ist nötig, weil der Entwurf des Bebauungsplans geändert und ergänzt wurde“, erklärte der OB. Die Änderungen bezögen sich hauptsächlich auf das Thema Lärmschutz: Aufgrund einer neuen schalltechnischen Untersuchung nach einer neuen Berechnungsformel für den Bahnlärm und aufgrund einer höheren Anzahl prognostizierter Züge, sei es zu höheren Immissionswerten im Plangebiet gekommen. Daher seien sowohl der geplante Lärmschutzwall um 0,5 m auf sieben Meter über Oberkante Bahngleis erhöht und in Teilbereichen des Plangebiets die maximale Gebäudehöhe beschränkt als auch die passiven Lärmschutzmaßnahmen angepasst worden, erklärte Kaminsky.
Das städtebauliche Konzept sieht eine Bebauung mit überwiegend Einzel- und Doppelhäusern sowie begleitenden Grünflächen vor. Insgesamt sollen rund 130 bis 150 Wohneinheiten realisiert werden und Platz für mehr als 300 neue Anwohner geschaffen werden. Die Grundstücksgrößen werden für eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenhaus voraussichtlich zwischen 180 Quadratmeter und 350 Quadratmeter und für ein Einfamilienhaus zwischen 360 Quadratmeter und 700 Quadratmeter betragen. Der Rest des Geländes besteht aus Flächen für den Gemeinbedarf (Kita, Sportplatz), Grünflächen, Waldflächen und Verkehrsflächen.
Für den Schulsport der angrenzenden Privatschule wird die vorhandene Sporthalle einschließlich Außenplatz erhalten. Im Südosten des Plangebiets soll zusätzlich ein weiterer Schulsportplatz hergestellt werden. Zum Schutz der geplanten Wohnbebauung vor Verkehrslärm wird entlang der Bahnstrecke ein mindestens 7 Meter hoher Lärmschutzwall errichtet werden. Als weitere Schutzmaßnahmen werden neben dieser „aktiven“ Schallschutzanlage auch durch im Planverfahren festgesetzte Maßnahmen an den Gebäuden die Anforderungen an den baulichen Schallschutz gewährleistet werden. Die Erschließung erfolgt über die Ernst-Barthel-Straße / Straße In den Tannen und die Straße In den Argonnerwiesen sowie über innere Erschließungsstraßen. Die Fußwegeverbindung entlang der Ernst-Barthel-Straße soll nach Süden bis zur Brücke über die Bahnlinie fortgeführt werden.