Aus dem Hellental wird allmählich ein neues Hanauer Naturschmuckstück
Die Renaturierungsarbeiten am Hellenbach-Oberlauf zwischen der Feldwegebrücke unterhalb des Sportplatzes und der Zufahrt über den Kneippweg in Steinheim sind weitgehend abgeschlossen. Nur die Erdmiete zwischen Kneippanlage und Bundesstraße 43a deutet noch auf das Projekt hin. Der Aushub sammelte sich infolge der Bachverlegung. Er ist derzeit zu schlammig für die Abfuhr und wird im kommenden Frühjahr verwertet.
Im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hanau waren auf der Klein-Auheimer Uferseite zunächst die städtischen Bachparzellen auf einer Länge von rund 400 Metern von Unterholz, Brombeergestrüpp und Schilfbewuchs befreit worden. Anfang Dezember wurden dann einige Erlen und Weiden gefällt, bevor der Bagger anrückte und die Ufer neu modellierte.
Fachkundig wurden Grabentaschen ausgehoben, kurze Bachstücke umgelegt und Wurzelstümpfe verkeilt, damit der Hellenbach nun in einem naturnahen Bett fließen kann. An mehreren Stellen wurden kleine Hügel aufgesetzt und Steilufer abgestochen, die in Zukunft vom Eisvogel besiedelt werden können. Zudem entstand ein kleiner Amphibientümpel, der rasch durch Grundwasser und Regen gefüllt war.
Noch sieht das Bachufer kahl und unwirtlich aus, aber bereits im nächsten Frühjahr wird die Natur sich die neu geschaffenen Uferbereiche zurückholen und begrünen. Durch die vielfältigen Ufer- und Gewässerstrukturen können viele Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum finden.
Die mannigfaltig mit Wurzeln durchsetzte Erde wurde vorerst auf einer städtischen Parzelle im Hellengrund aufgeschichtet, bevor sie im Frühjahr abgefahren werden kann. Solange muss auch die Reparatur einiger Fahrrinnen auf dem Schotterweg im Landschaftsschutzgebiet abgewartet werden. Die letzten Arbeiten erfolgen wohl im März, so dass das Hellental spätestens dann zu einem echten Naturschmuckstück in Hanau werden wird.
Die Arbeiten wurden durch das Hessische Finanzministerium im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie gefördert.
Der Hellenbach wurde – wie viele Gewässer – in der Vergangenheit baulich stark verändert. Durch Begradigung, Verbau und Vertiefung in den 60er Jahren wurden fließwassertypische Lebensräume vernichtet. Bisher fixierte ein dichtes Gehölzband die Begradigung und verhinderte dadurch eine natürliche Laufentwicklung. Nach intensiver Diskussion und Abstimmung mit den Anrainern und Nutzern über die Art und Möglichkeiten von Verbesserungen entstand ein Renaturierungskonzept.