Stadtteilkonferenz für West- und Kesselstadt
JUZ Helmholtzstraße braucht keine Schließung durch Bauaufsicht zu befürchten
Die Zukunft des Jugendzentrums (JUZ) Helmholtzstraße, die Entsorgung des Mülls am Mainufer und des Grünschnitts, die Sicherheit an Bushaltestellen und der Sanierungsfortschritt im Schloss Philippsruhe – das waren die beherrschenden Themen der jüngsten Stadtteilkonferenz für West- und Kesselstadt. Der Magistrat und städtische Fachleute standen Orts- und Seniorenbeiräten Rede und Antwort.
Wenngleich der Weiterbestand des Weststadt-Büros dank des finanziellen Engagements der Baugesellschaft Hanau und der Nassauischen Heimstätte gesichert ist, bestehen wegen des Fortbestands des JUZ einige Sorgen im Stadtteil. Denn das Gebäude ist baulich marode. Oberbürgermeister Claus Kaminsky sagte, die eigene schwierige Finanzlage lasse hier keine weitere städtische Hilfe mehr zu. Denn das Rathaus habe selbst „alle Hände voll zu tun, um die eigenen Immobilien in angemessenem Zustand zu erhalten“. Dem Magistrat sei bewusst, dass Jugendarbeit „gerade in diesem Stadtteil unverzichtbar ist“. In anderen Stadtteilen sei die Jugendarbeit „faktisch eingestellt“, in der Weststadt hingegen nicht.
Die Stadt sei weiter gesprächsbereit, könne aktuell aber keine Lösung für den Bauzustand des JUZ anbieten. Der OB versicherte auf Nachfrage hin, dass die städtische Bauaufsicht nicht einmal eine Teilschließung des JUZ erwäge. Was das weitere Vorgehen angeht, wolle er die evangelische Kirchengemeinde als Hauseignerin nicht auf der Verantwortung lassen.
Stadtrat Andreas Kowol reagierte auf Kritik aus dem Ortsbeirat am Aussehen der schwarzen Mülltonnen am Mainuferweg unterhalb des Schlossparks Philippsruhe. Er sagte, sie sollen bestehen bleiben, um große Abfallmengen von der Freizeitfläche aufzunehmen. Er kündigte an, dass Kinder der Heinrich-Heine-Schule die Behälter bemalen sollen. Zur Kritik an mangelnder Ästhetik sagte er weiter, eine Umhüllung der 240-Liter-Tonen an den Ruhebänken sei künftig nicht ausgeschlossen. Was die Vermüllung im Außenbereich angeht, sagte der Abfalldezernent, grundsätzlich zeige Hanau aus seiner Sicht ein „relativ sauberes Stadtbild“.
Kowol informiert darüber, dass die mobile Grüngut-Annahmestelle weiterhin samstags auf dem Parkplatz am Hochgericht bleibe. Ein Umzug auf das Areal der Stadtgärtner am Salisweg sei „planungsrechtlich zu kompliziert“. Er sei aber bereit weitere Standorte prüfen zu lassen. Kowol schloss auch nicht aus, dass die Weststadt einen „sozial kontrollierten“ Sammelcontainer für Elektro-Kleingeräte erhalte, wenn sich der Pilotversich in Großauheim endgültig bewährt habe.
Kümmern will sich Kowol um mehr Sicherheit an der Bushaltestelle in der Frankfurter Landstraße, die junge Menschen der Otto-Hahn-Schule nutzen. Denn die Bucht ist zu kurz, wenn dort mehrere Busse halten und Kinder daher gezwungen sind teils auf der Straße auszusteigen.
Der Stadtrat bilanzierte, dass im Stadtteil entlang der Buslinien 5 und 10 mittlerweile 19 Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut sind. An der Haltestelle Kastanienallee, wo ebenfalls Otto-Hahn-Schüler ein- und aussteigen, an der Posener Straße und der Liebigstraße, in beiden Fällen in Richtung Friedhof, sind neue Unterstände für die Fahrgäste entstanden. An der Liebigstraße Richtung Innenstadt werde 2015 ein transparentes Wartehäuschen aufgestellt, ebenso an der Haltestelle Karlsbader Straße. Wegen zu enger Platzverhältnisse oder zu geringer Fahrgastzahlen seien weitere Wartehallen nicht möglich.
Zum Schloss Philippsruhe sagte OB Kaminsky, die Sanierung der rechten Mitteltraktes und des nördlichen Turms vom Hauptgebäude würden in diesem Oktober abgeschlossen. Wohl im März 2015 seien die entsprechenden Arbeiten des südlichen Turms im linken Seitenflügel beendet. Parallel dazu erfolge der Ausbau der Gastronomie bis zum Frühsommer 2015.
Nach Angaben von Thorsten Wünschmann, Leiter der städtischen Ordnungsbehörde, verfügt die Stadt in absehbarer Zeit über eine weitere mobile Tempo-Messanlage. Zu den Geschwindigkeitsmessungen in Kessel-/Weststadt in diesem Jahr sagte er, die Überschreitungen betrügen meist sechs bis zehn Stundenkilometer. OB Kaminsky informierte, dass Bürgerinnen und Bürger Einfluss auf Standort und Zeitpunkt der mobilen Messungen nehmen könnten. Damit baue die Stadt dem Vorwurf vor, sie sei zu häufig nicht dort, wo tatsächlich gerast werde.