Stadtteiltreffen Großauheim/Wolfgang gut besucht
Der bevorstehende Umzug der Robinson-Grundschule in die Gebäude der Elisabeth-Schmitz-Schule war einer der knapp 50 Tagesordnungspunkte, die auf dem Programm für das Stadtteiltreffen Großauheim/ Wolfgang standen, dass jüngst in der Elisabeth-Schmitz-Schule statt fand. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und seine Magistratskollegen Axel Weiss-Thiel und Andreas Kowol gaben dem Ortsbeirat und zahlreichen Zuhörern Rückmeldung zu den im letzten Jahr gestellten Anträgen und unterrichteten sie über Veränderungen im Stadtteil. Unterstützt wurden sie dabei durch die Leiter der städtischen Ämter und Eigenbetriebe, die zu Detailfragen Rede und Antwort standen.
Wie der OB bei der Begrüßung bekannt gab, dürfen sich Wolfgang und Großauheim über 253 neue Einwohner freuen, die seit dem letzten Stadtteiltreffen im Juli 2013 zugezogen sind. „Damit liegt der Stadtteil voll im Trend. Wir registrieren einen verstärkten Zuzug in allen Hanauer Stadtteilen.“
Ortsvorsteher Gerhard Luber freute sich über die gute Nachricht, dass ab sofort der Stadtteilladen in Großauheim wieder zu den regulären Öffnungszeiten zu Verfügung stehe. Auch wusste er zu berichten, dass der von der Stadt aufgestellte Sammelbehälter für Elektrogeräte sehr gut angenommen würde. Um Klärung bat Luber die Stadt jedoch zum Thema „Öffentliche Toilette an der Pforte“. Das Gebäude sei wegen Vandalismus und Verschmutzung seit geraumer Zeit geschlossen. Die Vertreter der Stadt versprachen die beiden Optionen einer möglichen Bewirtschaftung der Toiletten sowie alternativ den möglichen Abriss zu prüfen. Ebenfalls um Prüfung bat Luber die möglichen Einrichtung eines Fußgängerüberwegs am Rochusplatz.
In den bevorstehenden Herbstferien werde die Robinson-Schule in die Räume Elisabeth-Schmitz-Schule einziehen, berichtete Stadtrat Weiss-Thiel. „Es stehen vier Räume zur Verfügung, die derzeit neu gestrichen und mit IT-Anschlüssen versehen werden.“ Auch Räume für Lehrerzimmer, Sekretariat und ein Schulleiterzimmer seien vorhanden. „Durch die Anbindung des Postenweges an der Rückseite der Schule, die aktuell samt Beleuchtung und Treppenzugang hergestellt wird, bieten wir eine weitere Schulwegvariante an.“ Die Ampelschaltung an der Aschaffenburger Straße würde so ausgelegt, dass die Kinder in einem Zug über die Straße gehen könnten, so der Schuldezernent. Gerd Lux, Schulleiter der Elisabeth-Schmitz-Schule berichtete über die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen im Vorfeld: „Wir haben die Unterrichts- und Pausenzeiten synchronisiert, so dass die Kinder alle gemeinsam in die Pause gehen können und sich nicht gegenseitig während des Unterrichts stören“, berichtet Lux. Auch Fachräume würden zukünftig gemeinsam genutzt. Zu klären sei jedoch noch die Pausensituation, die auf Grund der großen Menge an Schülern, die sich einen Hof teilen müssten, zu Problemen führen könnte. „Wir werden das Thema in der nächsten Steuerungsgruppe besprechen“, versprach Weiss-Thiel.
Das Familien- und Jugendzentrum Wolfgang (fjw) plane den Umzug in das derzeitige Gebäude der Robinsonschule, berichtete der Stadtrat weiter. Auch die Gruppen, die zurzeit im Anbau des Bürgerhauses Wolfgang integriert seien sollen zukünftig im ehemaligen Schulgebäude unterkommen und im Kellergeschoss sollen Lagerräume für das Spielmobil Augustinchen entstehen. „Insgesamt wird das Haus im Stadtteil ansässigen Vereinen, Verbänden und Initiativen offen stehen“, versprach der Stadtrat.
„Die Angebote des Familien-und Jugendzentrums finden sehr große Resonanz bei allen Gruppen im Stadtteil“, konnte der Stadtrat des Weiteren mitteilen. Die Kooperation mit den Kinder-und Jugendtreff der evangelischen Kirchen am Limes, den Schulen des Stadtteil laufe sehr gut und das Netzwerk der sozialen Institutionen treffe sich regelmäßig und plane auch für dieses Jahr wieder einen gemeinsamen St. Martinsumzug. „Hausaufgabengruppen, Sonntagsflohmarkt, Sonntagsfrühstück, Feste und Erlebnistage im Wildpark erfreuen sich eines großen Andrangs.“ Für die August-Gaul-Schule habe es zum Schuljahr 2014/15 eine weitere Mittelzuweisung des Hessischen Kultusministeriums in Höhe von 23.000 Euro gegeben, damit stünden der Schule jetzt eine halbe Lehrerstelle sowie 69.000 Euro für die Ganztagsbetreuung zur Verfügung. „In Sachen Mittagessen strebt die Schule eine Kooperation mit der Martin-Luther-Stiftung an, die ab Januar 2015 in der ehemaligen Schule am Brunnen ein Zentrum für Demenzkranke betreiben wird“, berichtete Weiss-Thiel.
Oberbürgermeister Kaminsky berichtete vom ersten Treffen interessierter Bürgerinnen und Bürger am 16. September zum Thema „Fortbestand der Stadtteilbibliothek Großauheim“. „Bisher haben sich 27 potentielle Mitglieder für einen Förderverein gemeldet.“ In einem zweiten Treffen werden werde man über die inhaltliche Ausrichtung des Angebots, die Satzung des Trägervereins, mögliche Öffnungszeiten und die konkrete Bereitschaft zur Übernahme von Diensten sprechen. „Wie versprochen, wird die Stadt die Miete und laufenden Betriebskosten weiter übernehmen sowie eine 450-Euro-Kraft bereitstellen“, ergänzte der OB.
Zum Thema Wohnen konnte Kaminsky ebenfalls Neuigkeiten beisteuern: „Die Straßen des Baugebiets ‚In den Waldwiesen‘ sind komplett fertig gestellt. Fast alle Grundstücke sind verkauft. Für die restlichen zwei werden gerade mit Interessenten Verhandlungsgespräche geführt.“ Auch die Wohnungen im neuen Wohngebiet Lehrhöfer Park, das derzeit auf dem Gelände der Old-Argonner-Kaserne entstehe, erfreuten sich einer großen Nachfrage. „Bis Ende 2015 werden hier die ersten Bewohner einziehen“, so der OB.
Auf dem Gelände der ehemaligen Wolfgang-Kaserne, gleich neben dem Industriepark Wolfang, habe die Bauprojekt Hanau jüngst offiziell eine rund 4,8 Hektar große Teilfläche gekauft, um die Ansiedlung des renommierten Fraunhofer Instituts vorzubereiten, erzählte Kaminsky. „Die finale Entscheidung des Senats der Fraunhofer Gesellschaft wird in diesen Tagen getroffen. Aus diesem Grund haben wir ein Rücktrittsrecht bis Dezember 2014 in den Kaufvertrag aufgenommen.“ Langfristiges Ziel der Stadt sei die Weiterentwicklung des gewerblichen Standorts im Stadtteil Wolfgang und die Ansiedlung technik- und forschungsorientierter Unternehmen, für die das Fraunhofer Institut als wichtiger Impuls dienen solle.
Abschließend freute sich der Kulturdezernent über die überaus erfolgreichen Dampftage rund ums Museum Großauheim, die rund 6.500 Besucherinnen und Besucher verzeichnen konnten. „Die Synergieeffekte zwischen den Dampftagen und dem Rochusmarkt waren wunderbar und mit Sicherheit auch ein Grund für den Andrang“, so der OB. Er plädiere dafür auch in Zukunft wieder die beiden Veranstaltungen gemeinsam zu planen, „auch wenn wir die Dampftage bestimmt nicht jährlich veranstalten werden.“ Einen dreijährigen Rhythmus könne er sich jedoch gut vorstellen, so Kaminsky.
Stadtrat Andreas Kowol berichtete über die Bemühungen der Stadt die Bahnhöfe in Großauheim und Wolfgang auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, um Sicherheitsempfinden und objektive Sicherheit zu verbessern. „Wir haben die Deutsche Bahn AG angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Eine Antwort steht noch aus.“ Auch wegen der ständig defekten Toiletten am Hauptbahnhof würde man seitens der Stadt immer wieder den Kontakt zur Bahn suchen, doch bisher leider ohne sichtbare Ergebnisse. „Hier haben wir dicke Bretter zu bohren, doch das Thema ist wichtig für uns und wir werden dafür sorgen, dass wir mit der Bahn im ständigen Gespräch darüber bleiben“, versprach Kowol.
Zum Ortsbeiratsbeschluss „Umgestaltung und Aufwertung des Rochusplatzes“ konnte Kowol mitteilen, dass im November 2014 ein Workshop geplant sei, bei dem der Eigenbetrieb HIS die Funktion der Straße und des Platzes vorstellen werden. „Darauf aufbauend soll dann über die weitere Gestaltung des Platzes diskutiert werden.“ Eine Verlegung des Marktes an den Standort Alte Schule sei nicht geplant. „Die Marktbeschicker haben auf Anfrage mitgeteilt, dass sie das nicht wollen“, berichtet Kowol. „Der Großauheimer Markt ist ein wirklicher Gewinn für Hanau und wir haben uns große Mühe gegeben ihn dereinst zu etablieren“, fügte OB Kaminsky hinzu. „Bitte kaufen Sie dort regelmäßig ein, damit er auch in Zukunft bestehen kann, denn auch Marktbeschicker müssen von etwas leben!“