Gemeindezentrum mit positiver Strahlkraft für die südliche Innenstadt


„Wir sind sehr glücklich mit der positiven gesamtstädtischen Entwicklung, die auch hier in der südlichen Innenstadt deutliche Auswirkungen zeigt“, so Kaminsky. Das Kinopolis sei ein großartiger Gewinn für den Stadtteil, Hanau und die Region. Gemeinsam mit der anstehenden neuen Wohnbebauung am Westcarré trage es zur Aufwertung des Stadtteils bei. „Ihr Bauvorhaben bildet eine wunderbare Ergänzung und fügt sich hervorragend in das Gesamtbild ein.“ Die Wallonisch-Niederländische Kirche setze zudem mit der beträchtlichen Investition in den Neubau ein Zeichen der Verbundenheit mit Hanau, ergänzte der OB. „Zusammen mit dem neu gestalten Platz wird das künftige Gemeindezentrum eine positive Strahlkraft für das gesamte Quartier entwickeln“, so Kaminsky abschließend.
Der Grundsatzbeschluss für einen Neubau liegt schon seit Ende 2011 vor. Anfang 2013 stimmte der Magistrat dem Abschluss eines Erbbaurechtsvertrag zu, der die Überlassung des zweigeteilten Grundstücks für die Dauer von 99 Jahren an die Kirche regelt. Auf der rechten Seite der Brache entsteht bis 2015 auf einem rund 960 Quadratmeter großen Grundstück ein zweigeteilter Gebäudekomplex, der aus einem kleineren Büro- und einem größeren Gemeindetrakt bestehen soll. Die zweigeschossigen Baukörper werden durch einen schmalen Glaskubus verbunden. Herzstück des künftigen Gemeindezentrums wird ein über zwei Geschosse verlaufender Multifunktionssaal sein, der sich durch variable Trennwände in insgesamt fünf Räume unterteilen lässt.
Linkerhand des Gemeindezentrums lässt die Stadt eine öffentliche begrünte Fläche entstehen, auf der im Sommer 2011 erworbene barocke Ziehbrunnen einen Platz finden und damit an seinen ursprünglichen Standort zurückkehren soll. Das sandsteinerne Kleindenkmal stammt aus dem Nachlass von Generalkonsul Bruno H. Schubert aus Frankfurt und konnte auf Vermittlung des Hanauer Geschichtsvereins erworben werden. Der Brunnen wurde ursprünglich 1692 auf dem Grundstück im Knick der Rebengasse (heute Gärtnerstraße) errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Brunnen aus dem Trümmerschutt geborgen und an den Unternehmer nach Frankfurt am Main abgegeben.
Auf einer rund 450 Quadratmeter großen Fläche, die an die Grünfläche anschließt, wird die Wallonisch-Niederländische Gemeinde einen Privatparkplatz für Angestellte und Besucher errichten. „Die Gärtnerstraße ist auch ein historisch interessanter Platz“, sagt Pfarrer Torben W. Telder und erinnert daran, dass in der Nachbarschaft zur künftigen Heimstatt im 18. Jahrhundert nicht nur die Zeichenakademie zu finden war, sondern auch die Reformierte Kirche schon einmal einen Versammlungsort hatte. Für den neuen Standort spreche, so der Pfarrer weiter, aber vor allem die räumliche Nähe zur Kirche an der Französischen Allee, wo auch die Räume der Kathinka-Platzhoff-Stiftung im Wallonischen Ruinenteil untergebracht seien. Die geplante Gestaltung und die Lage des neuen Gemeindezentrums ergänze hervorragend das dort bestehende Raumkonzept und wird das Gemeindeleben sowie die Stiftungsangebote durch weitere Optionen bereichern.