Umfeld des Hauptbahnhofs soll attraktiv werden
Rahmenplan in Auftrag gegeben
„Die dynamische städtebauliche Entwicklung der Hanauer Innenstadt soll nun in weiteren wichtigen Stadtbereichen fortgesetzt werden“, erklärt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Neben der Lösung Möbel Erbe in Steinheim und den Stadtteilentwicklungsprozessen werde man sich mit großem Engagement der städtebaulichen Aufwertung am Hauptbahnhof widmen. Hierzu ist auf Initiative der Bahn und Baustadtrat Andreas Kowol eine Rahmenplanung beauftragt, die für das ca. 3 ha große Gebiet am Hauptbahnhof eine Neuordnung aufzeigen soll. „Wir werden Flächen der Stadt, der DB und von privaten Investoren überplanen, um eine attraktive städtebauliche Lösung zu erreichen“, führt der Oberbürgermeister weiter aus. Anschließend können Teilflächen baulich entwickelt werden und ein hochwertiger Bahnhofsvorplatz entstehen.
Der Hanauer Hauptbahnhof ist ein wichtiges Verkehrsdrehkreuz im östlichen Rhein-Main-Gebiet. Fast 30.000 Menschen nutzen täglich die Verkehrsangebote. Hier werden lokale und regionale Busverbindungen mit der gesamten Palette der Schienenverkehre, von der S- Bahn nach Frankfurt bis zum ICE nach Berlin verknüpft. Hinzu kommen die vielen Berufspendler, die das Auto, das Rad oder das Car-Sharing Angebot nutzen.
Baustadtrat Andreas Kowol ist davon überzeugt, dass „unser Hauptbahnhof in wenigen Jahren so gestaltet sein wird, dass er dem Oberzentrum Hanau als Tor zum Rhein-Main-Gebiet gerecht wird.“ Dazu trügen die von der Deutschen Bahn angekündigte barrierefreie Modernisierung der Bahnsteige und die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes bei. Der sei „als Entree bisher keine Zierde für Hanau“, findet er. Aber Kowol verspricht Abhilfe durch die Rahmenplanung. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG, DB Immobilien - Region Mitte wurde ein Gutachter für die Erstellung eines städtebaulichen Rahmenplans für das Umfeld Hanau Hauptbahnhof beauftragt. Die Kosten von etwa 35.000 Euro teilen sich DB und Stadt Hanau.
Parkplatz, Taxistand, Busbahnhof, Gehwege, Funktionsbauten und Verweilbereiche – das sind die Funktionen, die auf dem Vorplatz bisher „etwas ungeordnet“ sind, wie es das beauftragte Planungsbüro formuliert.
Als Randbedingung sollen die Parkmöglichkeiten erhalten, aber „kompakter als bisher“ organisiert werden, führt Kowol aus. Dafür biete sich an, ein Parkhaus zu bauen, um der starken Pendlernachfrage nach Park-and-Ride-Plätzen gerecht zu werden und Platz für mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Fast der gesamte Raum werde bisher für Autos, Busse und Fahrräder gebraucht und lade damit nicht zum Verweilen ein.
Was die barrierefreie Umgestaltung der Bahnsteige und des Fußgängertunnels unter denselben angeht, gibt es seit Ende 2014 bereits eine Planungsvereinbarung zwischen der Stadt Hanau, derDB Station & Service AG und dem RMV, um in das Bahnhofs-Modernisierungsprogramm des Landes aufgenommen zu werden. Kowol rechnet dabei mit knapp sechs Millionen Euro Planungs- und Baukosten, wovon die Stadt ungefähr ein Drittel zu übernehmen hat, aber zugleich mit Fördermitteln rechnen kann.
Das Modernisierungsprogramm gilt bis 2019. Momentan geht Kowol davon aus, dass der barrierefreie Umbau des Hauptbahnhofs 2017/18 beginnen kann. Alles wird bei laufendem Bahnbetrieb geschehen, dadurch zieht sich der Umbau über einige Jahre.