Das Kammhaus erhält ein „frisches Gesicht“
Nassauische Heimstätte investiert am Freiheitsplatz 2,6 Millionen Euro
Identitätsstiftendes Gebäude
Über die positiven Wechselwirkungen von fortschreitender Innenstadtentwicklung und aufwendiger Fassadensanierung in dieser prominenten Lage freut sich auch Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Genau solche Impulse, die weit über das neue Einkaufs- und Kulturzentrum hinaus wirken, hatten wir im Fokus, als wir mit dem Stadtumbau begonnen hatten.“ Die Richtigkeit dieser Überlegungen zeigt sich nach seinen Worten gerade auch rund um den Freiheitsplatz, wo sich nach seinen Worten inzwischen zahlreiche Immobilienbesitzer von der Auf-bruchstimmung haben anstecken lassen. „Stein’s Tivoli, die Sanierung des Finanzamtes oder auch die Neuansiedlung von attraktivem Einzelhandel sind überzeugende Beweise für den Erfolg unseres Stadtentwicklungsprozesses“, erinnert Hanaus OB daran, dass erst im Fahrwasser des Wettbewerblichen Dia-logs der langjährige Dornröschenschlaf des Freiheitsplatzes als Herzstück der Innenstadt sein Ende fand. „Mit der Sanierung des Kammhauses trägt die Nassauische Heimstätte dazu bei, dass ein dank seiner markanten Gestaltung identitätsstiftendes Gebäude in neuem Glanz erstrahlt.“
Denkmalschutz redet mit
Neben den sichtbaren Veränderungen an der Straßenfront erneuert das Unter-nehmen unter anderem auch die Treppenhausfassaden und die Abwasserleitungen mit ihren Anschlüssen an das Kanalnetz. Das Kammhaus hat bereits einige Veränderungen in den letzten Jahren mitgemacht. Als 2005 Setzrisse im Gebäude festgestellt wurden, hatte die Nassauische Heimstätte umfangreiche Boden-untersuchungen und in der Folge stabilisierende Arbeiten an den Fundamenten des Gebäudes vorgenommen. Dabei wurden bereits Sanierungsarbeiten am städtischen Kanalnetz und den eigenen Abwasserleitungen unter der Liegenschaft erledigt. 2012 nahm das Unternehmen über 400.000 Euro in die Hand, um sämtliche Balkone zu sanieren und statisch mit zusätzlichen Stützfundamenten abzusichern. In Folge dieser Maßnahmen werden nun in diesem Jahr die Zugänge und die Fenster der Eckbalkone neu geordnet. Im letzten Jahr schließlich wurde die Wärmeversorgung aller Wohnungen und Geschäfte von Öl auf Fernwärme umgestellt sowie eine zentrale Warmwasserversorgung gebaut, um sämtliche Gasgeräte und Gasinstallationen demontieren zu können.
„Bei allen Eingriffen in das äußere Erscheinungsbild des Kammhauses müssen wir uns eng mit der Denkmalschutzbehörde abstimmen“, erläutert Westphal. Das 1957 errichtete Gebäude steht aufgrund seiner einzigartigen Silhouette unter Denkmalschutz. Auch bei den gerade begonnen Modernisierungsmaßnahmen seien einige Auflagen zu beachten. Das betreffe unter anderem die Farbgestaltung und Proportionierung der Fassade, die Planung für die zu ersetzenden Fenster, Schaufenster sowie Treppenhausfassaden oder den Erhalt besonders markanter Fassadenelemente wie der Riemchenverkleidung und dem Feinmosaik im Bereich der Pfeilerkonstruktion des Laubenganges.
Kontinuierliche Investitionen in die Hanauer Bestände
Rund 1.750 Wohnungen bewirtschaftet die Nassauische Heimstätte in Hanau, „für uns ein wichtiger Standort, in den wir kontinuierlich investiert haben und auch in Zukunft investieren werden“, bekennt Westphal. Es habe seit Anfang 2000 eigentlich kein Jahr gegeben, in dem Hanauer Bestände nicht Bestandteil des Instandhaltungs- und Modernisierungsprogramms des Unternehmens gewesen seien. Schwerpunkte lägen bei den Wohnungsbeständen beispielsweise in der Karl-Marx-Straße, der Akademiestraße, der Karlsbaderstraße oder in der Grimmelshausenstraße, die ja auch in diesem Jahr mit einer Fassadendämmung an zwei Gebäuden wieder dabei sei. „In den vergangenen 10 Jahren haben wir si-cherlich mehr als zehn Millionen Euro in Hanau investiert und für die kommenden drei Jahre haben wir bereits weitere Bestände fest in der Modernisierungsplanung“, so Westphal. So werde man in Teilbeständen der Weststadt Fassaden und Balkone erneuern. Teile der Wohnungsbestände in Steinheim seien für eine Vollmodernisierung, also inklusive Bäder und Küchen in den Wohnungen, vorgesehen.