Bis Sommer entsteht am „Forum Hanau“ ein neuer Platz mit viel Aufenthaltsqualität
Auf dem 4000 Quadratmeter großen Gelände südlich des neuen Busbahnhofs Freiheitsplatz tut sich was. Das dort gelagerte Baumaterial für den fortgeschrittenen Ausbau von schmuck gepflasterten und größer gewordenen Fußgängerbereichen ringsum nimmt stetig ab. Zugleich lässt sich an der Ecke zur Rosenstraße die bereits gefertigte Bodenplatte erkennen, wo in den nächsten Tagen der Bau eines neuen Kiosks an der Stelle des früheren beginnt.
Inmitten des Platzes ist ein Loch für eine Brunnenkammer ausgehoben, aus der künftig eine Fontäne gespeist und Pflanzen mit Wasser versorgt werden. „Dieses sprudelnde Element wird eine besondere Aufenthaltsqualität auf dem Platz schaffen, das gilt ebenso für einen immergrünen Garten auf der Finanzamt-Seite und viele neue Bäume“, ist Baustadtrat Andreas Kowol überzeugt.
Bei den Schattenspendern handelt es sich um 23 Tulpenbäume, welche die 19 des gleichen Typs ergänzen, die 2014 auf dem Busbahnhof bereits gepflanzt wurden. Hinzu kommen drei Ginkgobäume anstelle der drei Silberahorne, die derzeit noch zwischen der Brunnenkammer und der Fahrstraße stehen. Die Neupflanzungen sind bis Mitte Mai vorgesehen, sofern Wetter und Bauablauf das zulassen.
Die drei Silberahorne lässt der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) am Donnerstag dieser Woche fällen. „Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht und mit interessierten Bürgern ebenso wie selbstverständlich mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt“, erklärt Kowol. HIS habe eigens einen Gutachter bemüht, der feststellte, dass diese Bäume „in keinem guten Allgemeinzustand sind“. Sie wiesen absterbe Kronenteile auf, zwei wüchsen wegen des zu dichten Standes bereits „leicht schiefstämmig“. Wenn der dominierende Silberahorn weiter zurücktrockne wie bisher, sei in einigen Jahren mit seinem Absterben zu rechnen, womit die jetzt noch gegebene Wirkung der Baumgruppe verloren gehe. Hinzu komme, dass geplante Tiefbauarbeiten im „Hauptdurchwurzelungshorizont“ der drei Bäume liegen, was deren Erhalt ungleich erschwere.
Zu den Gestaltungselementen des neu entstehenden Platzes gehört auch der Muster-Paillettenschirm, der derzeit noch an der Wilhelmsbader Kreuzung steht. Er wird Platz finden in der Nähe des Denkmals „Moritz und das tanzende Bild“, das der Künstler Robert Schad in Erinnerung an den bedeutenden Hanauer Maler Moritz Daniel Oppenheim bis zum Sommer 2015 errichtet haben wird. Das zweiteilige Kunstwerk aus Eisenguss und Stahl bildet die Verbindung vom neuen Platz zur Loggia des Kultur- und Einkaufszentrums „Forum Hanau“.
Eine Schießscharte, auf die Archäologen bei Grabungen auf dem Freiheitsplatz stießen, wurde gesichert und findet künftig Platz an der Gingko-Baumgruppe. Sie gehörte zu den Festungsanlagen, die im 18. Jahrhundert niedergelegt wurde. Um die drei Bäume herum platziert HIS Buckelquader mit Steinmetzzeichen; die Steine stammen von einem Rondell aus dem 16. Jahrhundert und wurden ebenfalls bei den Grabungen gefunden. Zusätzlich markiert an dieser Stelle des Platzes eine Intarsie den Verlauf der alten Handelsstraße von Frankfurt über Hanau nach Nürnberg. „Der Stadt Hanau ist daran gelegen, auf dem Freiheitsplatz den Bogen zwischen Moderne und Geschichte zu spannen“, meint Baustadtrat Kowol.
Der neue Platz wird mit Betonsteinen in Grau, Beige und Braun gepflastert, die bereits auf den Bussteigen und den Fußgängerbereichen auf und rund um den Freiheitsplatz verlegt sind. Im Sommer dieses Jahres sollen die Bauarbeiten beendet sein.