Oppenheim Denkmal





Der Siegerentwurf des Wettbewerbes für ein Oppenheim-Denkmal in Hanau stammt von Robert Schad. Magistrat, Jury und Beirat empfehlen die Realisierung des zweiteiligen Kunstwerkes aus Eisenguss und Stahl vor der Loggia des Forum Hanau.
Oppenheim-Denkmal ist eingeweiht!

Es wurde auch eine Erklärungstafel enthüllt, die über Oppenheim und das Kunstwerk Auskunft gibt. Sie wurde vom Förderkreis Oppenheim-Denkmal gestiftet. Auf ihr sind auch alle Patrone genannt, die sich für die Realisierung des Kunstwerkes eingesetzt haben. Die Kosten in Höhe von 225.000 Euro sind vollständig durch Spenden und Sponsoring gedeckt.
Bilder von der Eröffnung in der großen Fotogalerie
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Große Kunst erinnert an Moritz Daniel Oppenheim
Magistrat folgt einstimmiger Jury-Empfehlung für Schad-Entwurf
Die breite Zustimmung setzt bereits ein deutliches Zeichen für die Gestaltung des geplanten Oppenheim-Denkmals: nachdem sich zunächst die hochkarätig besetzte Jury einstimmig für den Entwurf von Robert Schad ausgesprochen hatte, gab es am Montag auch im Magistrat ein klares Votum zugunsten des Kunstwerks „Moritz und das tanzende Bild“ von Robert Schad. Der Entwurf setzte sich mühelos unter den sechs Vorschlägen durch und überzeugte nicht nur Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf Anhieb. „Mit dieser Skulptur gelingt es uns, dem Leben und Werk des in Hanau geborenen und international bekannten jüdischen Malers Moritz Daniel Oppenheim ein im Wortsinne unübersehbares Denkmal zu setzen“, so Kaminsky. Es habe nicht nur eine ästhetische Funktion für den Betrachter, sondern die Persönlichkeit des Künstlers werde durch das markant gestaltete Denkmal nachhaltig in der Mitte des Hanauer Stadtlebens positioniert.
Auch die Jury war zu dem Ergebnis gekommen, dass der Künstler durch das Denkmal im Dialog zwischen figürlicher und abstrakter Gestaltung ein urbanes und selbstbewusstes Stadtzeichen setzt. In ihrer Erläuterung heißt es : „In der Gestaltung besteht ein ideales Zusammenspiel von klar gegliederter Gebäudefassade und kraftvoller, aber zugleich verspielter Skulptur. Das Denkmal fügt sich organisch in das architektonische Umfeld ein. - Es entsteht ein offener Denk- und Kunstraum auf dem Freiheitsplatz. Das Kunstwerk kann sofort erfasst werden und gibt zugleich der Phantasie der Betrachter freien Raum.“
Das letzte Wort haben nun die Stadtverordneten, die sich in der kommenden Sitzung am 9. Dezember mit den Entwürfen beschäftigen. Eine erste Präsentation aller Entwürfe ist am kommenden Montag, 25. November, vorgesehen, wenn im Rahmen einer Pressekonferenz im Beisein des Künstlers sowie Vertretern der Jury und des Beirats der Entwurf von Robert Schad erstmals außerhalb der in das Verfahren eingebundenen Gremien gezeigt wird. Anschließend sind die eingereichten Vorschläge für die interessierte Bürgerschaft auch zwei Monate lang im Historischen Museum Schloss Philippsruhe sowie dauerhaft im Internet zu besichtigen.
Das Verfahren zur Gestaltung des Oppenheim-Denkmals folgt dem Vorbild des Kunstwerks am Kurt-Blaum-Platz. Auch hier wurden im Rahmen einer beschränkten Auslobung acht ausgewählte Künstlerinnen und Künstler von der Jury eingeladen, einen Entwurf einzureichen. Bei einem Ortstermin im Mai hatten sich Jury und Kunstschaffende in Hanau zu einem Kolloquium getroffen, um vor Ort Fragen und Ideen für den Wettbewerb zu diskutieren. Neben einer Einführung in das Leben und Werk des Malers Moritz Daniel Oppenheim, des neben den Grimms und Paul Hindemith international bedeutendsten Hanauers, bot sich hier auch die Gelegenheit, die Baustelle Freiheitsplatz zu besichtigen, wo zukünftig das Oppenheim-Denkmal vorgesehen ist.
OB Kaminsky ist überzeugt davon, dass die bisher sehr eindeutige Entscheidungsfindung auch für die Hanauerinnen und Hanauer nachvollziehbar sein wird. Denn neben der Jury war zuvor der eingesetzte künstlerische Beirat ebenfalls zu einem klaren Votum zugunsten des Schad-Entwurf gekommen. Der Beirat knüpft an das langjährige Bürger-Engagement für ein solches Denkmal an und setzte sich aus Vertretern all jener Institutionen zusammen, die sich seit Jahren für eine angemessene Würdigung Oppenheims in Hanau engagieren. Dazu gehörten neben dem eigens 2006 gegründeten Förderkreis auch die Jüdische Gemeinde Hanau, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hanau e.V., der Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., der Arbeitskreis Christen und Juden der evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck sowie die Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V..
Wie der Kulturbeauftragte Klaus Remer erinnert, hatte sich auch der Gesprächskreis Kultur schon früh für dieses Projekt eingesetzt. In der Stadtverordnetenversammlung wurde im Juli 2007 einstimmig beschlossen, im Zuge des Stadtumbaus ein geeignetes Monument in der Innenstadt Hanaus zur Würdigung von Oppenheim zu schaffen. Diesem Grundsatzbeschluss folgte 2012 das einstimmig beschlossene Gesamtkonzept „Kunst und Kultur im öffentlichen Raum im Rahmen des Stadtumbaus“, das auch die notwendigen finanziellen Mittel für ein Oppenheim-Denkmal vorsah. Den ursprünglich mit 350.000 Euro veranschlagten Finanzrahmen wird das Kunstwerk aus Cortenstahl und Eisenguss allerdings nicht ausschöpfen, sondern deutlich unterschreiten.
Das nach Kaminskys Worten „wichtigste Vorhaben des Gesamtprojektes Kunst und Kultur im öffentlichen Raum“ würdigt die Bedeutung des Malers Oppenheim, der bereits zu Lebzeiten zu den populären und international renommierten jüdischen Künstlern zählte. Neben Porträts und Genredarstellungen prägen Bilder zum jüdischen Religionsleben und Brauchtum einen wesentlichen Teil seines Oeuvres, das ihm schon zu Lebzeiten weltweit Anerkennung brachte. Wie der Hanauer OB erläuterte, verfügen die Sammlungen der städtischen Museen Hanau und des Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V. über einen bedeutenden Bestand an Gemälden und Zeichnungen Oppenheims. Zuletzt konnte Anfang 2011 das Bildnis der Vittoria Caldoni aus der Hand Oppenheims mit Spenden aus der Bürgerschaft erworben werden.
18.11.2013