Kleine Ausstellung zeigt Entstehen des Busbahnhofs Freiheitsplatz vor 60 Jahren
„Der Busbahnhof auf dem Freiheitsplatz ist derzeit nicht zum ersten Mal Schauplatz einer umwälzenden Stadtentwicklung“, erklärt Hanaus Stadtrat Andreas Kowol. Denn eine neue zentrale Umsteigestelle für den ÖPNV erlebte die Brüder-Grimm-Stadt vor 2014 schon einmal. Die Wurzeln des ZOB Freiheitsplatz gehen nämlich auf das Jahr 1954 zurück. Dieses 60. Jubiläum feiert die Hanauer Straßenbahn (HSB) jetzt mit einer kleinen Ausstellung unter den Paillettenschirmen an den Haltestellen des Busbahnhofs.
Dort befinden sich mehrere Schaukästen für Kundeninformationen. In vieren davon sind jetzt von Anfang Oktober bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember Plakate zu sehen, auf denen die Anfangsjahre des ZOB von 1954 bis 1960 gezeigt werden.
1954 entstanden zunächst zwei Bussteige und eine Wartehalle samt Kiosk und Fahrerraum für die HSB inmitten des großen, nach Kriegsende unbebauten Freiheitsplatzes. 1960 folgten zwölf Bussteige für Regionalbuslinien auf der Ostseite des Freiheitsplatzes. Eine frühere Erweiterung des Busbahnhofs war der Stadt Hanau damals aus finanziellen Gründen nicht möglich. Ebenso hatte das Rathaus schon 1951 geplant den ZOB, der provisorisch am Markplatz bestand, zum Freiheitsplatz zu verlagern und damit den innerstädtischen Verkehr zu entzerren. Aber auch hierfür fehlte zunächst das Geld in der Stadtkasse.
„Für die HSB begann am 3. Oktober 1954 eine neue Ära in der Unternehmensgeschichte“, erinnert HSB-Geschäftsführer Michael Takatsch. Denn an diesem Tag verkehrten erstmals fünf Linien über die zentrale Umsteigestelle Freiheitsplatz. Die HSB verzeichnete in diesem Jahr rund fünf Millionen Fahrgäste. Zum Vergleich: 1959 stieg die Zahl dank ausgebauten Fuhrparks bereits auf acht Millionen Fahrgäste jährlich. Heutzutage bilanziert sie mehr als elf Millionen Fahrgäste.
HSB-Geschäftsführer Takatsch erinnert daran, dass die HSB mit der Entwicklung des damaligen ZOB sehr zufrieden war. Denn ihre Chronik zum 50-jährigen Bestehen 1958 hält fest: „Es kann gesagt werden, dass sich diese Einrichtung bewährt hat.“
Diese Aussage gelte auch für den modernen ZOB des Jahres 2014, bekräftigt Hanaus Verkehrsdezernent Kowol. Die Brüder-Grimm-Stadt gehe mit der Kombination aus Paillettenschirmen und Tulpenbäumen einen „innovativen Weg“, um mit diesen Gestaltungselementen den Charakter der historischen Esplanade auf dem Freiheitsplatz nachzuempfinden. Wenn im nächsten Jahr noch die Mobilitätszentrale und Fahrgastanzeigen in Ist- statt Soll-Zeit zum jetzt schon vorhandenen Komfort hinzukommen, dann verfüge Hanau über den „derzeit modernsten Busbahnhof weit und breit“.
Die Ausstellung zum 60-jährigen Bestehen des ZOB umfasst viele historische Aufnahmen aus den Jahren 1954 bis 1960. „Wir ermöglichen unseren älteren Fahrgästen damit Erinnerungen an die damalige Zeit und führen unseren jungen Fahrgästen vor Augen, wie mühsam seinerzeit der Stadtaufbau war“, meint Kowol weiter. Schon damals habe sich dieser städtebauliche Kraftakt gelohnt. Denn in der Fachpresse sei später festgestellt worden, dass der ZOB „am Freiheitsplatz gelegene Geschäfte, Kaufhäuser usw. und auch den Einzelhandel sehr stark belebt“, zitiert der Stadtrat. Davon sei auch heute auszugehen, diesmal sogar gepaart mit dem Einkaufs- und Kulturzentrum „Forum Hanau“, das im September 2015 eröffnet wird.
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