Gerüttelt, nicht gerührt...
Hanau Netz GmbH prüft Standsicherheit von 421 Ampel- und 350 Lichtmasten
Die Klimaveränderung bringt es mit sich, dass heute teils stärkere Winde zu verzeichnen sind als noch vor Jahren. Ein Sturm kann die Standfestigkeit von Licht- oder Ampelmasten hart auf die Probe stellen. Damit die Verkehrssicherungspflicht erfüllt ist, lässt die Hanau Netz GmbH in der Brüder-Grimm-Stadt regelmäßig den Zustand dieser baulichen Anlagen überprüfen.
Eine einfache Sichtprüfung bei einer Begehung oder Wandstärkenmessungen per Ultraschall reichen nicht aus, um rechtssicher nachweisen zu können, ob ein Mast im Straßenraum standfest ist oder nicht. Umgekehrt wäre der Austausch dieser baulichen Anlagen nach einer bestimmten Zahl von Jahren unwirtschaftlich, zumal selbst starken Erschütterungen ausgesetzte Lichtmaste wie die auf der Hellentalbrücke nach mehr als 30 Jahren immer noch standsicher sind.
So trägt die von Roch eingesetzte zerstörungsfreie Prüfung dazu bei, dass die Tragsicherheit des Materials und die Lagesicherheit der Verankerung von Masten getestet wird. Bisherige Prüfungen haben immer wieder gezeigt, dass Hanau besser ist als der Wert von drei bis vier Prozent nicht mehr standsicheren Masten, den Roch für deutsche Kommunen angibt. „Wir legen in Hanau Wert auf ein hohes Qualitätsniveau“, versichert Netz-Geschäftsführer Takatsch.
Das Gesamtergebnis der aktuellen Standsicherheits-Tests liegt der Hanau Netz GmbH erst in einigen Wochen vor.
Wie funktioniert die Rüttelprüfung im Einzelnen? Die Masten müssen weder angebohrt noch aufgegraben werden. Vielmehr belasten die hydraulischen, fein geregelten Zylinder eines Prüfmobils, das anmutet wie ein kleiner Bagger mit Greifarm, in etwa zwei Metern Höhe das Mastsystem bis zu einer simulierten maximalen Windlast von 110 Stundenkilometern. An der Messstelle wertet Roch mit einem elektrosensorisch erstellten Kraft-Weg-Diagramm die Prüfung direkt aus. Alle Werte landen abschließend in einem ausführlichen endgültigen Prüfprotokoll für die Hanau Netz GmbH. Die Standsicherheitsprüfung besteht aus einem Druck- und einem Zugvorgang per Greifarm und wird in zwei verschiedenen Achsen bewerkstelligt.
Die Hanau Netz GmbH, Tochter der Stadtwerke Hanau, lässt im Vier- bis Fünf-Jahres-Rhythmus im Stadtgebiet prüfen. Die Masten einiger neu errichteter Lichtsignalanlagen wie beispielsweise am Kanaltorplatz oder an der Feuerbachstraße stehen erst 2019 zum Rütteltest an.